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Stadtwärme Lienz
Fernwärme aus Biomasse

Saubere Energie zum fairen Preis.

Technik

Bei der Konzeption der Biomasseprojekte Lienz I und Lienz II wurde eine technisch, wirt-schaftlich und ökologisch optimale Lösung gesucht, die eine ganzjährige Versorgung von Lienz und der Nachbargemeinde Nußdorf/Debant mit Wärme aus regenerativen Energieträgern und die zusätzliche Einspeisung von Öko-Strom in das Netz der TINETZ – Tiroler Netze GmbH beinhaltet.

Durch den innovativen Einsatz von Regelungs- und Rauchgasreinigungstechnologien werden außerdem die Schadstoffemissionen der Region wesentlich verringert. 2013 wurde der Thermoölkessel Baujahr 2001mit 8,5 MW gegen einen Heißwasserkessel mit 9,5 MW ersetzt.

Anlage Nr. 1

Brennstoff: Biomasse

Wärmeträger: Warmwasser
Brennstoffwärmeleistung: 8.500 kW

Anlage Nr. 2

Brennstoff: Biomasse

Wärmeträger: Warmwasser
Brennstoffwärmeleistung: 9.500 kW

Anmerkung: NEU

Anlage Nr. 3

Brennstoff: Heizöl EL

Wärmeträger: Warmwasser
Brennstoffwärmeleistung: 12.500 kW

Anmerkung: Spitzenlastkessel

Anlage Nr. 4

Brennstoff: Heizöl EL

Wärmeträger: Warmwasser
Brennstoffwärmeleistung: 12.500 kW

Anmerkung: Ausfallsreserve

Anlage Nr. 5

Brennstoff: Biomasse

Wärmeträger: Thermoöl
Brennstoffwärmeleistung: 11.150 kW

Anmerkung: KWK mit ORC-Anlag

Heizkraftwerke

Heizwerk Lienz I

Das Heizwerk Lienz I

Das Heizwerk Lienz I wurde im Jahr 2001 errichtet und besteht im Wesentlichen aus zwei Biomassekesselanlagen, der Rauchgasreinigungsanlage und zwei Ölkesseln. Seit Juni 2017 ersetzt eine Photovoltaik-Anlage die ehemalige Solaranlage mit 630 m2 Kollektorfläche. Die PV-Anlage wird grundsätzlich für die Eigenbedarfsdeckung eingesetzt und im Netzparallelbetrieb als Überschusseinspeiseanlage betrieben.
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Die zwei Biomassefeuerungen - ein Heißwasserkessel mit 8,5 MW (BJ 2001) und ein Heißwasserkessel (BJ 2013) mit 9,5 MW Nennleistung - stellen das Herz der Anlage dar. Die PV-Anlage mit 372 Stk. PV-Modulen und einer Gesamtfläche von 630m² erreichen eine Peakleistung von 104,16 kWp und ein geschätztes Jahresarbeitsvermögen von rund 115.000 kWh/Jahr.

Zwei mit Heizöl Extraleicht befeuerte 12,5-MW-Ölkessel dienen zur Spitzenlastabdeckung und als Ausfallsreserve für die Gesamtanlage. Mit den beiden Ölkesseln werden im Regelbetrieb weniger als 1,5 % der gesamten thermischen Energie erzeugt.

Die Rauchgasreinigung erfolgt in einer ersten Stufe durch einen Multizyklon, der jeder Biomassefeuerung nachgeschaltet ist, und in einer zweiten Stufe durch eine gemeinsame Rauchgasreinigungsanlage inklusive Rauchgasentschwadung.

Das Heizkraftwerk Lienz II

Aufgrund der großen Nachfrage nach umweltfreundlicher Fernwärme wurde im Jahr 2005 das Heizkraftwerk Lienz II errichtet. Dieses besteht im Wesentlichen aus einer Biomassekesselanlage, einem ORC-Prozess zur Stromerzeugung, der Rauchgasreinigungsanlage mit integrierter Rauchgasentschwadung, der Rundholzverhackung mit automatischer Brennstoffbeschickung und einem Pufferspeicher.
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Die Biomassefeuerung mit aufgesetztem Thermoölkessel von 8,7 MW Nennleistung liefert den Input für den ORC-Prozess mit einer elektrischen Nennleistung von 1,5 MW. Die Rauchgasreinigung erfolgt durch einen Multizyklon, einem Elektrofilter und einer nachgeschalteten Rauchgaskondensationsanlage.

Durch den Einsatz des Pufferspeichers mit einem Volumen von 400.000 Litern können Lastspitzen aus dem Fernwärmenetz abgefangen werden, wodurch sich sowohl ein gleichmäßigerer Betrieb der Biomassefeuerungen ergibt, als auch der Einsatz von Heizöl Extraleicht zur Spitzenlastabdeckung auf weniger als 1,5% reduziert werden kann.

Die Nachfrage nach umweltfreundlicher Heizenergie (Fernwärme) hält weiterhin ungebrochen an, sodass jährlich rund 20-25 Neukunden angeschlossen werden.

Heizwerk Lienz I & Heizkraftwerk Lienz II

Notfallheizwerk Lienz III

Das Heizwerk Lienz III

Das Heizwerk Lienz III ist ein Notfallheizwerk und sorgt im Krisenfall für die Versorgungssicherheit der Stadt Lienz sowie der Marktgemeinde Nussdorf-Debant. Die Stadtwärme Lienz hat damit auf eine Risikoanalyse aus dem Jahre 2012 reagiert und ist nun für mögliche Ausfälle des Hauptwerkes in der Peggetz im Brand- oder Überschwemmungsfall gerüstet.
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Das Notfallheizwerk ist mit 2 Ölkesseln bestückt, die jeweils elf Megawatt liefern. Die Entscheidung ist dabei deshalb auf Öl gefallen, da ein Biomassekessel nicht die erforderliche Dynamik aufweist, um im Notfall innerhalb kürzester Zeit hochzufahren und Wärme ins Netz zu speisen.

Der ORC-Prozess

Grundsätzlich entspricht das Prinzip der Stromerzeugung mittels ORC-Prozess dem des konventionellen Wasser-Dampf-Prozesses, allerdings mit dem wesentlichen Unterschied, dass statt Wasser ein organisches Arbeitsmittel mit speziell abgestimmten thermodynamischen Eigenschaften verwendet wird – daher der Name Organic Rankine Cycle. Als Wärmeträger zwischen Biomassefeuerung und ORC-Prozess wird ein hoch erhitzbares Thermoöl verwendet. Dieses Thermoöl gibt im Verdampfer des ORC-Prozesses die Energie an das Silikonöl – das organische Arbeitsmittel – ab, welches dabei verdampft. Der Silikonöldampf wird über die den Generator antreibende Turbine geleitet, dabei entspannt und in einem nachfolgenden Regenerator und Kondensator wieder verflüssigt. Die vom Silikonöl im Kondensator abgegebene Wärme wird an das Heißwasser des Fernwärmenetzes übertragen. Das flüssige Silikonöl wird in der Arbeitsmittelpumpe auf Systemdruck gebracht und wieder dem Verdampfer zugeführt. Damit schließt sich der thermodynamische Kreislauf.

HKW-Schema

Funktionsprinzip

Das im Heizkraftwerk erhitzte Wasser wird über ein Leitungssystem zu den Kunden gebracht wo es über einen Wärmetauscher Wärme zum Heizen oder zur Warmwasseraufbereitung abgibt. Das abgekühlte Wasser fließt wieder zum Heizkraftwerk zurück, wo es erneut aufgeheizt wird. Unser Leitungssystem ist dabei nicht direkt mit dem Sekundärheizkreis des Kunden verbunden.

Das Fernwärmenetz

Das Fernwärmenetz der Stadtwärme Lienz umfasst derzeit ca. 67 km. Es besteht aus 2 Rohren, nämlich dem Vor- und dem Rücklauf. Die Verlegungstiefe beträgt im Schnitt 0,8 m Oberkante Rohr. Der jährliche Ausbau beträgt in Lienz und Nussdorf/Debant ca. 1,0 km. Es werden jährlich ca. 20 – 25 Objekte neu angeschlossen.